In modernen Tischlerei- und Möbelherstellungsbetrieben wird ein zunehmender Anteil der Bearbeitungen mit computergesteuerten CNC-Bearbeitungszentren durchgeführt. Die CNC-Technologie bringt in Verbindung mit einer entsprechend ausgewählten Softwareausstattung eine erhebliche Vereinfachung vieler Aufgaben mit sich und eröffnet neue Möglichkeiten und Verfahren in der Produktion, und das bei gleichzeitiger Zeitersparnis und maximaler Genauigkeit. Für diese Maschinen werden hauptsächlich Schaftwerkzeuge in verschiedenen Ausführungen und Formen verwendet. Das Hauptmerkmal eines jeden Werkzeugs ist die Geometrie der Schneide, die an die Bearbeitung eines bestimmten Werkstoffs angepasst ist. Es ist auch sehr wichtig, die richtige Einstellung der Schnittbedingungen zu kennen, d.h. Spandicke, Drehzahl, Vorschubgeschwindigkeit, Stichelgröße und vor allem deren gleichzeitige Kombination in Abhängigkeit vom zu bearbeitenden Material. Mit der zunehmenden Leistungsorientierung ist das Thema Hochgeschwindigkeitsbearbeitung, bei der Schnittgeschwindigkeiten bis zu 100 m/s erreicht werden, hochaktuell, was noch höhere Anforderungen an die eingesetzten Werkzeuge stellt. Für einen zuverlässigen Betrieb und eine qualitativ hochwertige Bearbeitung der Teile ist es notwendig, die Schnittkräfte zu kennen, die auf das Werkstück und das Werkzeug in den einzelnen Ebenen in Abhängigkeit vom Schnittwinkel der Holzfasern wirken, der bei der Rotationsbearbeitung variiert. Im Rahmen des ROTCUT-Projekts wird das Rotationsschneiden aus verschiedenen Blickwinkeln experimentell untersucht. Die wichtigsten Schlussfolgerungen werden aus den Bildern von Hochgeschwindigkeitskameras gezogen, auf denen die Spantrennung selbst beobachtet werden kann, sowie aus dem Einsatz eines Dynamometers, das die Kräfte in jeder Achse genau aufzeichnen kann. Die Schnittkräfte werden in drei zueinander senkrechten Richtungen gemessen, und zwar parallel zum Vektor der Schnittgeschwindigkeit, senkrecht zum Vektor der Schnittgeschwindigkeit in horizontaler Richtung und senkrecht zum Vektor der Schnittgeschwindigkeit in vertikaler Richtung. Die aus den auf der CNC-Maschine durchgeführten Hartholzbearbeitungsversuchen gewonnenen Daten werden anschließend analysiert oder mit konventionellen Schnittkraftberechnungsmethoden und der Finite-Elemente-Methode verglichen. Ziel ist es, ein Modell zu kalibrieren, das in der Lage ist, die Schnittkraft und die Spanbildung vorherzusagen.



